Europacup 10 Tänzemeister und Gewinner der Leica kommt aus Italien.
Emotion pur beim italienischen Sieger.
Damit hatte er nicht gerechnet! Maurizio Benenato Cono vollführte Luftsprünge im Foyer, als die Finalisten in der Reihenfolge ihrer Platzierung, beginnend mit dem sechsten in den Saal gerufen wurden und die vermeintlichen russischen Favoriten den Bronzeplatz betreten mussten. Als dann das dänische Paar als nächstes mit Silber dekoriert wurde, überwältigten Tränen der Freude und Unfassbarkeit den kleinen Italiener aus Neapel mit seiner russischen Partnerin Tatiana Veselkina.
Vor dem Turnier gestand er, dass er die Russen vorn sieht, „die haben wir erst einmal besiegt“. Und am Ende? „Meine Mutter fällt in Ohnmacht, wenn ich sie gleich anrufe.“ Sie hatten sich nichts ausgerechnet, wollten einfach nur gut tanzen. Das tut der Napoletaner bereits seit seinem 6. und sie seit ihrem 5. Lebensjahr. So überraschend wie für ihn selbst kam das Ergebnis für die Zuschauer keineswegs. Oberbürgermeister Wolfram Dette gefiel das Siegerpaar von Anfang an am besten, „sie haben die überzeugendste Ausstrahlung, der Funke zum Publikum springt über“.
Auch der hessische Sportwart, Prof. Hilgenberg und die Wetzlarer Trainerin Monika Feht sahen die Italiener und derzeitigen Weltranglistenzweiten vorn.
Maurizio Benenato Cono und Tatiana Veselkina verstanden es, die Blicke der Zuschauer auf sich zu ziehen und zum rhythmischen Klatschen zu animieren. Nach 32 Tänzen (je dreimal Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slow Foxtrott, Quickstepp, Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive plus zwei Solotänzen) stand fest, wer an diesem Abend das in beiden Sparten ausgeglichenste Tanzpaar war. Eine Schrecksekunde gab es noch, als die späteren Gewinner beim Solotanz Quickstep vor Ende der 60 Sekunden dauernden Musik den Tanz beendeten und wohl für einen Moment den Pflichttanz mit einem Showtanz verwechselten und eine Verwarnung einkassierten.
Eine große Schar Schlachtenbummler feuerte das Paar aus Russland, Andrey Sergunin und Alina Glazkova von Runde zu Runde lautstärker an. Fast hatte Turnierleiter Philipp Feht im Finale Mühe, sie in die Schranken zu weisen. Die russischen Gesichter wurden bei der Ergebnisverkündung blass, aber die beiden Tänzer nahmen es mit sportlich fairem Lächeln. Sie hatten zwar in den Standardtänzen souverän punkten können, waren aber in den Lateintänzen deutlich unterlegen. Platz zwei für Dänemark hat sich der Vizelandesmeister Nikolaj Lund mit Partnerin Marta Kocik durch seine vor allem überzeugenden Lateintänze mit ebenfalls gutem Draht zum Publikum absolut verdient. Philip Hanus und Siri Kirchmann, die Deutschen Vertreter erreichten mit solider Leistung den vierten Platz, gefolgt vom Lettischen Landesmeister und dem Bronzemeister aus Österreich.
Die 32. Auflage des Internationalen Wetzlarer Leicaturniers hat der Schwarz-Rot-Club Wetzlar am Nachmittag mit 18 Paaren aus 18 europäischen Nationen mit einer Vorrunde begonnen. Beim traditionsreichen Galaball am Abend mit 350 Zuschauern lieferten sich die zwölf qualifizierten Semifinalisten einen packenden Wettkampf. Nicht nur die sportliche Leistung, auch die wechselnden Outfits für die beiden unterschiedlichen Tanzsparten waren für das Publikum ein Fest für die Augen. Die Wertungsrichter durften sich davon natürlich nicht beeindrucken lassen, wie sie jedoch die Leistungen einstuften, blieb den Gästen bis zum Schluss verborgen. Die sonst übliche offene Wertung gab es diesmal nicht, so konnten sich die Tänzer bis zum letzten Klang voll auf ihre Leistung konzentrieren und alles geben in der Hoffnung auf den Sieg. „Die Tänze werden von Jahr zu Jahr athletischer“, kommentierte Thomas Fürmeyer, einer der sieben Wertungsrichter und selbst mehrfacher 10-Tänze-Europameister anerkennend die gezeigte Leistung.
Im Rahmenprogramm wartete der Schwarz-Rot-Club mit zwei Tanzvorführungen aus ganz anderer Ecke auf. Am Nachmittag zeigte das 13-jährige Tanzmariechen Hanna Bremer sein Können, am Abend heizte Jens Diehl mit seiner Breakdancegruppe ein.
Der Vorsitzende des Schwarz-Rot-Clubs, Philipp Feht führte nicht nur die Tänzer durch den Wettkampf sondern auch die Besucher durch den Abend. Er bedankte sich bei den Sponsoren aus dem heimischen Raum und den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihre Unterstützung, ohne die solch eine internationale Veranstaltung nicht durchführbar wäre und gab bereits einen Ausblick auf das Jahr 2013, in dem es hier erstmals ein Profiturnier als Worldcup Standard geben wird, bei dem wir auch den TV-bekannten Juror Joachim Llambi erwarten. Philipp Fehts Aufforderung selbst übers Parkett zu schwingen, nahmen die Gäste sehr gerne an und bekamen von Frank Mignon und seiner City-Rhythm-Band mit Stefan Geiger, Harald Frimmel und Maik Müller beste Bedingungen geliefert. Der Wettkampf selbst wurde, wie vorgeschrieben, mit CD-Musik ausgetragen, die wieder in monatelanger Vorbereitung von Stefano Rosu ausgesucht wurde. Er freute sich über das rhythmische Mitwippen der Wertungsrichter und anerkennendes Nicken der Paare.
Das Leica-Bal in der Presse (WNZ)
Die Leica geht nach Italien (mit Video)
Von Fegern, Ohrringen und iPads
Bildergalerie 1 | Bilder: Lamar Dreuth, FotoFreunde Wetzlar (FotoFreunde Wetzlar) | |
Bildergalerie 2 | Bilder: Doris Jung-Rosu (Pressewartin) | |
Complete results of the event / Komplette Ergebnisse der Veranstaltung: Results/Ergebnisse
Europacup 10 Dances / Tänze
Platz |
Paar |
Nation |
1. |
Maurizio Benenato Cono / Tatiana Veselkina |
Italy |
2. |
Nikolaj Lund / Marta Kocik |
Denmark |
3. |
Andrey Sergunin / Alina Glazkova |
Russian Federation |
4. |
Philipp Hanus / Siri Kirchmann |
Germany |
5. |
Marts Punins / Dana Jakobsone |
Latvia |
6. |
Andreas Pohl / Elisabeth Beck |
Austria |